Krankenhausaufenthalt – genau das muss man in den Titel schreiben um Aufmerksamkeit zu erregen. Aber wir waren „nur“ dort um die Operationswerkzeuge abzuliefern die vom Krankenhaus Kittsee (Dr. Gamila Elrifaie) gespendet wurden. Ein Arzt machte sogar eine Führung für uns und erzählte uns einiges über das Spital „Casa Austria“. Es ist auf Polytrauma spezialisiert und hat ein sehr großes Einzugsgebiet. Es gibt in Rumänien nämlich nur noch ein weiteres Spital mit dieser Spezialisierung, dieses ist im Osten des Landes. Da die Abteilung jedoch recht klein ist können nur 4 Personen auf der Intensivstation behandelt werden und es gibt nur 17 Betten auf der Station.
Der Bezug zu Österreich besteht nicht nur in der Hinsicht, dass Spenden über die Caritas an das Spital kommen, auch fachlicher Austausch mit dem Lorenz-Böhler Spital ist ein wichtiger Aspekt.
Anschließend haben wir die Hilfsgüter in ein Sozialzentrum der Caritas in der Nähe von Temeswar gebracht. Hier wohnen 16 Obdachlose, darunter 5 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren.
Die vielen Hilfsgüter (wie Kleidung, Schuhe, Handtücher, Bettwäsche, …) die hauptsächlich in Scharndorf gesammelt wurden werden teilweise hier verwendet, aber auch weiterverteilt.
Eine Englisch-Klasse von Frau Olivieri (BORG Hainburg) hat übrigens ein tolles Projekt initiiert. Es wurden nicht nur Brillen für Kinder gesammelt sondern ihre Schülerinnen und Schüler sollten Briefe auf Englisch verfassen welche wir übergeben haben. Wir hoffen nun dass Kinder aus Rumänien darauf antworten – und eventuell entsteht sogar die eine oder andere Brieffreundschaft.
Rund 200ha werden von den zuvor Obdachlosen bewirtschaftet und z.B. Mehl hergestellt, dass bei Bäckerein in der Umgebung gegen Brot getauscht wird. Das Fleisch der Schweine und Kühe wird gegen Mahlzeiten getauscht, das Futter für die Tiere und viele andere Dinge für den Eigengebrauch natürlich selber hergestellt bzw. angebaut.
In der eigenen Tischlerei werden u.a. spezielle Paletten für eine Schweizer Firma gefertigt.
Die Obdachlosen arbeiten 8 Std. am Tag, bekommen dafür Unterkunft, Essen und Lohn.
Auch hier am Hof haben wir eine Führung bekommen und es war sehr interessant zu erfahren wie hier gearbeitet wird. Am Hof war auch ein Praktikant aus Deutschland der Soziale Arbeit studiert hat.
Wie auch im Spital wurden wir hier sehr freundlich empfangen und die Leute nehmen sich viel Zeit für uns und sind dankbar für die Dinge die wir bringen.
Der Kontakt zum Spital und dem Sozialprojekt besteht über das Salvatorianer Kloster in Temeswar, wo wir kostenlos übernachten durften.
Kurti wurde mittlerweile zum Chef-Navigator befördert. Dank ihm ist ein schnelles und zielsicheres Vorankommen möglich. Es ist nicht zu unterschätzen wie schwierig es ist ohne jegliche Ortskentnnis ein Land zu durchfahren. Sich zu verfahren kann schnell mal einen enormen Zeitverlust verursachen – dank Kurti passiert uns sowas nicht. Den Zeitplan für heute haben wir dennoch geändert. Eigentlich wollten wir eine längere Strecke bis zum „Sunny Beach“ in Bulgarien zurücklegen, da wir dort eine Übernachtungsmöglichkeit haben, da wir aber erst um 12:30 wirklich aufgebrochen sind haben wir diesen Plan verworfen. Heute wird wohl die erste Nacht in der Wildnis.
Seit wir Österreich verlassen haben säumen LUKOIL Tankstellen die Straßenränder. Das ist sehr gut für uns – bedeuted es doch wir müssen für den Treibstoff nichts bezahlen.
Wir sind nun auf dem Weg zur Bulgarischen Grenze, wo die Donau verläuft (das Schlagwort „eisernes Tor“ ist in dem Zusammenhang öfters gefallen. Sagt mir gar nix, mal schauen was uns bei dieser „Donauenge“ erwartet). In der Gegend hat es in der letzten Zeit sehr viel geregnet, es soll Überschwemmungen geben, Straßen sollen davon aber nicht betroffen sein. Wir werden sehen …
Die Landschaft und das Ortsbild in Rumänien ist bisher sehr ähnlich wie in Ungarn. Lediglich die Bausubstanz der Häuser scheint noch schlechter zu sein. Interessantweise sind jedoch die Autos vor den Häusern und auf den Straßen, bis auf wenige Ausnahmen, moderne Autos in gutem Zustand. Man sieht aber auch viele neue Häuser bzw. Rohbauten, aber eher ausserhalb der Ortschaften. Die Karpaten rücken aber aber immer näher …
Der Westen Rumäniens, wo wir bisher waren, ist die wohlhabendste Region, im Süden sollen die Menschen viel ärmer sein. Bin schon neugierig wie sich das äußern wird.
∆O
PS: AT/DE Marken die mir bisher in Rumänien aufgefallen sind: Metro, Lidl, Raiffeisen, OMV.
PPS: Mittlerweile senden wir mit einer Stunde Zeitverschiebung.
PPS: Leider ist die Reihenfolge der Fotos diesmal komplett durcheinander geraten, sorry.
gute informative berichte, schöne fotos, klasse männer und eine sehr sinnvolle ralley, meine abendliche lektüre für die nächsten 14 tage ist gesichert.
viel spass und alles gute für euer tolles unternehmen.
lg hf